Grübel: „Wir wollen unserem Ziel Woche für Woche näherkommen“

28. März 2017

Zehn Spieltage vor dem Ende der Saison führt unsere Viktoria die Tabelle der Bezirksliga, Staffel 2 an. Mit acht Zählern Vorsprung vor dem VfR Wellensiek gehen die Mannen von Trainer Tim Brinkmann in den Endspurt um die Meisterschaft. Sportchef Wolla Grübel spricht im Interview über das harte Restprogramm, warum es dieses Jahr so gut läuft und warum das 3:3 gegen Hicret ein Punktgewinn war.

Frage: Nach einem 1:3-Rückstand habt Ihr am Sonntag noch ein 3:3-Unentschieden gegen Hicret Bielefeld geholt. Ein Punktgewinn oder ein Punktverlust?

Wolla Grübel: Nach der schlechten ersten Halbzeit war das eher ein Punktgewinn…! Möglichkeiten waren zum Sieg in der zweiten Halbzeit für beide Mannschaften noch vorhanden. Das Positive ist halt, dass die Mannschaft in kurzer Zeit zweimal einen Zwei-Tore-Rückstand aufgeholt und damit eine tolle Moral gezeigt hat. Die Jungs geben sich nie auf!

Frage: Wieso kam die Mannschaft vor allem in der ersten Hälfte so gar nicht rein in die Partie?

Wolla Grübel: Schwer zu erklären. Vielleicht war es das ungewohnte Gelände, auf Kunstrasen haben wir selten überzeugt. Der Gegner war auf dem Parcour richtig gut und wir haben keinen Zugriff zubekommen. Zudem war bei Hicret jeder Schuss ein Treffer!

Frage: Was hat die Mannschaft in der zweiten Hälfte deutlich besser gemacht?

Wolla Grübel: Die Stärke dieser Mannschaft ist, dass sie weiß, was sie kann. Sie ist immer in der Lage, zuzulegen, und kann dabei auf die Offensiv-Kraft zählen. Die Truppe hat sich in der Pause praktisch selbst gereinigt, da brauchte Tim gar nicht viel Worte verlieren.

Frage: Ihr warnt immer wieder davor, Gegner nicht zu unterschätzen. Aber bekommt man das überhaupt aus den Köpfen der Spieler heraus?

Wolla Grübel: Als Fußballer erkennst du eigentlich in den ersten Minuten schon, ob das ein leichtes oder unangenehmes Spiel wird. Am Sonntag hat man sofort gesehen, dass es ’ne schwere Nummer wird. Unterschätzt haben wir noch keinen Gegner und das werden wir auch nicht. Wir wollen unserem Ziel Woche für Woche näherkommen und das geht nur mit Vollgas!

Frage: Wellensiek kam am Sonntag auch nicht über eine Unentschieden hinaus, der Vorsprung bleibt also gleich. Ist das das einzig positive Fazit, das Ihr nach dem Spiel ziehen könnt?

Wolla Grübel: Klar ist das ein Vorteil, die haben genauso Probleme, immer siegen zu müssen. Aber die anderen Mannschaften können auch kicken, dass haben wir und das werden wir auch noch merken. Das Positive außer dem Punkteverlust von Wellensiek war aber, wie schon gesagt, dass wir nicht aufgegeben haben und das Spiel in der zweiten Halbzeit noch einigermaßen gedreht haben.

„Die Landesliga ist ein Ziel, für das es sich lohnt, Gas zu geben“

Frage: Mit acht Zählern Vorsprung geht es nun in die entscheidende Phase der Saison. Warum ist die Meisterschaft dennoch nicht entschieden?

Wolla Grübel: Weil du nur mal ein Spiel verlieren musst. Wenn Wellensiek dann dreifach punktet, sind es nur noch fünf Zähler Vorsprung. Es sind noch zehn Spiele, da geht noch lange was. Wir müssen hellwach sein. Allerdings wird Wellensiek auch nicht alle Spiele gewinnen. Acht Punkte und das bessere Torverhältnis sind schon ein gutes Polster.

Frage: In den kommenden Wochen gibt es schwierige Spiele. Worauf kommt es jetzt in der entscheidenden Phase der Saison an?

Wolla Grübel: Beide Mannschaften haben schwere Spiele am Sonntag. Wir sind sehr heimstark und müssen versuchen, das am Sonntag auch umzusetzen. Nicht nervös werden, desto näher man dem Ziel kommt. Wir haben auf den zentralen Positionen genug erfahrene Spieler, die mit so einer Situation umgehen können: Hinten in der Zentrale Max, auf der Sechs mit Schreiber und Burger und vorne mit Birke.

Frage: Apropos Birke: Der hat jetzt schon 31 Tore erzielt. Ist er der Hauptgrund, warum es in dieser Spielzeit so gut läuft?

Wolla Grübel: Alle Neuzugänge sind super eingeschlagen und waren Punktlandungen. Birke mit seinen 31 Toren natürlich vorneweg. Aber er wird in jedem Spiel auch top freigespielt. Die Spieler suchen ihn als Zielspieler vorne. Von seinen 31 Toren waren bestimmt 25 Tore Eins-gegen-Eins-Situationen vor dem gegnerischen Keeper, die er dann auch eiskalt verwertet.

Frage: Mastholte, Kaunitz, Verl II oder Schloß Holte statt Häger, Lemgo, Dornberg oder Werther. Wäre ein Aufstieg allein schon von den Kreisderbys her eine interessantere Konstellation?

Wolla Grübel: Für jeden von uns wäre es etwas total Neues. Mal andere Plätze kennenlernen, tolle Derbys! Die Bezirksliga tendiert mehr Richtung Bielefeld, wir haben kaum noch Gütersloher Gegner, kaum Derbys. Westenholz steigt ja wahrscheinlich in die Landesliga auf, für uns wäre das auch ein tolles Derby. Ein Ziel, für das es sich lohnt, weiter Gas zu geben.

„Der Verein ist insgesamt auf einem tollen Weg“

Frage: Durch interessante Spiele lockt man automatisch auch mehr Zuschauer an. Zuletzt war der Zuspruch super. Wie wichtig ist es für Euch, wenn viele Viktorianer am Rand dabei sind?

Wolla Grübel: In Wellensiek und auch am Sonntag gegen Hicret hat man gesehen, was ein guter Zuschauer-Zuspruch ausmacht. Wer weiß, ob wir diese beiden Spiele ohne die Anfeuerungen gedreht hätten. Das macht jedem Spieler natürlich viel Spaß und motiviert ungemein. Wir hoffen natürlich, dass es in der Landesliga, sollte es denn klappen, so bleibt. Hinzu kommt der neue Platz – der Verein ist insgesamt auf einem tollen Weg.

Frage: Am 28. Mai gastiert der SV Spexard II am letzten Spieltag in Rietberg. Wie enttäuschend wäre es, wenn danach nicht gefeiert werden könnte?

Wolla Grübel: Klar wären wir enttäuscht, wenn wir so einen Vorsprung noch leichtfertig verspielen würden. Aber auch dann geht es weiter. Dann würden wir es in der neuen Saison wieder versuchen. Die Truppe steht ja so oder so.

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