Rietbergs Aufstieg 1976 jährt sich um 40. Mal

30. Mai 2016

Voller stolz blickt Dieter Kleine auf ein Mannschaftsfoto von 1976. Es zeigt 15 blau-weiße Kicker und den Vorstand der Viktoria aus Rietberg, die gemeinsam gerade Meister geworden sind. Zum dritten Mal nach 1950 und 1956 steigt Viktoria Rietberg in die Bezirksliga auf. Zum 40. Jubiläum dieses Feiertags haben sich die Akteure von damals jetzt erneut getroffen.

Aufsteiger Viktoria 1976

Die Helden von damals: (o.v.l.) Erich Kraft, Ulrich Mertins, Wolfgang „Neger“ Kleine, Rolf Littek, Heinz Ellebracht, Friedel Bary, Heinz „Jumbo“ Leinkenjost, Dieter Kleine, Heinz Gorges, Hans-Werner Henze, Manfred Bleckmann und Werner Bloch. (u.v.l.) Antonius Strunz, Antonius Harder, Hans Ellebracht, Reiner Bary, Fieter Fleiter und Josef Horstkemper.

Auch 40 Jahre nach dem Triumph können Spieler, Trainer und Vorstandsmitglieder immer noch nicht glauben, dass es damals für den Titel gereicht hat. „Kaunitz war der klare Favorit. Das hat aber nichts genutzt, wir waren einfach besser“, sagt Dieter Kleine, der damals als Trainer das Sagen am Rand hatte. Auch Stürmer Wolfgang „Neger“ Kleine erinnert sich noch genau zurück: „Wir hatten gar nicht vor aufzusteigen, doch dann lief es wie am Schnürchen“.

Kleine und seine beiden Sturmkollegen Heinz „Jumbo“ Leinkenjost und Costa Mountnunis schossen die Liga damals auseinander. 9:0 gegen Germania Westerwiehe, 8:3 gegen DJK Bokel, 7:0 gegen den VFB Lette. Die junge Rietberger Truppe kannte keine Gnade. Bis auf den ärgsten Widersacher FC Kaunitz hielt letztlich keine Mannschaft mit. Mit dem 3:1 bei der DJK aus Gütersloh war der Aufstieg perfekt. Die Mannschaft feierte – und 600 Zuschauer aus Rietberg feierten mit.

Heute, genau 40 Jahre später, haben die Helden von ’76 noch immer ein Strahlen in den Augen, wenn sie zurückblicken. Auch, weil der Aufstieg unverhofft über Rietberg hereinbrach. „Wir kamen aus dem Nichts“, sagt Trainer Kleine. Als er 1974 als Trainer in Rietberg anfängt, ist der Verein am Boden. Kein richtiger Vorstand. Kaum Zuschauer. „Wir mussten nach dem Spiel sogar selber mit der Zigarrenkiste sammeln, um den Schiedsrichter bezahlen zu können“, beschreibt Kleine die Situation in der Anfangszeit.

Doch der ehrgeizige Trainer hatte die Zeichen der Zeit erkannt. Er sprach viele Leute an, um sie für den Vorstand zu gewinnen. Als Glücksgriff erwiesen sich Werner Bloch (Vorsitzender) und Fußball-Obmann Tonius „Bauer“ Hökenschnieder. Gemeinsam spielten sich Viktorias Fußballer in den Fokus der Einwohner. Nach und nach pilgerten immer mehr Zuschauer an die Berglage, um die jungen Wilden spielen zu sehen.

Dieter Kleine hatte es geschafft, eine Einheit zu formen. Eine Einheit, die bis heute Bestand hat. Bis auf drei Spieler von damals, die heute nicht mehr in Rietberg wohnen, sind alle gekommen, um den Aufstieg vor 40 Jahren erneut zu feiern. Zwei weitere Mannen von damals fehlen ebenfalls: „Schade, dass Tonius Hökenschnieder und Timo Stuer viel zu früh verstorben sind“, erinnert sich Kleine zugern an die beiden. Ansonsten sind aber alle da, um gemeinsam an die alten Zeiten zu erinnern.

Der Aufstieg damals leutete eine Hoch-Zeit des Rietberger Fußballs ein. Fast wäre den Kleine-Mannen sogar der Durchmarsch in die Landesliga geglückt. „Auswärts bei Fichte Bielefeld hatten wir aber leider keine Chance“, sagt Ulli Mertins, der als einziger sogar noch den alten Trainingsanzug von vor 40 Jahren übergestreift hat. „Ist auch der einzige, dem der noch passt“, unken seine Mitspieler von damals mit dem gleichen Humor, mit dem die Truppe vor 40 Jahren zu Sympathieträgern im Kreis Gütersloh wurden.

Spielbetrieb

Klick auf das Bild zur Großansicht

Sparkassen-Cup 2024 Heft

Sei auch Du dabei!

Unsere Sponsoren