Stephan Eggert: „In Rietberg kann man sich wohlfühlen“

10. Juli 2018

Auf dem Papier ist er der „stärkste“ Neuzugang, bringt er doch Erfahrung aus der Oberliga und der Westfalenliga mit an die Berglage. Die Rede ist von Abwehr-Routinier Stephan Eggert. Der 29-Jährige freut sich auf die neue Saison, auch wenn es ihm schwer gefallen ist, dem SC Herford nach fünf Jahren den Rücken zu kehren. Bei seiner neuen Aufgabe in Rietberg hofft er vor allem, gesund zu bleiben. Dafür hat er hart gearbeitet.

Steckbrief

Stephan Eggert - Erste MannschaftName: Stephan Eggert
Geburtsdatum: 14.09.1988
Größe: 183cm

Position: IV / RV / ROV
Spielfuß: rechts
Kopfballungeheuer oder Angsthase: weder noch; ich präferiere den gepflegten Flachpass 😉

Bisherige Vereine: Junioren: 1993 – 2003 VfL Ummeln, 2003 – 2005 DSC Arminia Bielefeld, 2005 – 2007 FC Gütersloh; Senioren: 2007 – 2013 FC Gütersloh, 2013 – 2018 SC Herford
Größte Erfolge: Oberligaaufstieg mit dem FC Gütersloh

Lieblingsverein: Borussia Dortmund

Ziel für 2017/2018: Klassenerhalt und Gesundheit
Das möchtest Du am liebsten mal über Dich in der Zeitung lesen: Die Schlagzeilen überlasse ich gern der eloquenten Gütersloher Presse.

Viktoria-Echo – Das Kurzinterview

Eggi, darf man Dir eigentlich schon zur Geburt Eures Nachwuchses gratulieren?

Leider noch nicht, Geburtstermin war zwar der 5. Juli, aber die Kleine geht wohl nach dem Prinzip: Geduld ist eine Tugend. (lacht)

Die bevorstehende Geburt Eurer Tochter war auch einer der Gründe, warum Du dich für die Viktoria entschieden hast. Erklär doch kurz, warum.

Die Viktoria war an mir als Spieler interessiert. Da ergeben sich zeitlich ganz andere Möglichkeiten. Als Trainer musst du jede Einheit anwesend sein, dass Training planen und vieles Weitere organisieren. Als Spieler kann man auch mal passen, ohne das sich das gleich auf den gesamten Trainingsbetrieb auswirkt. Da es das erste Kind für meine Frau und mich ist, wird sich unser Leben grundlegend verändern und es ist beruhigend zu wissen, dass man zeitlich flexibler ist.

Mit dem SC Herford hast Du lange gegen den Abstieg in die Landesliga gekämpft, am Ende erfolgreich. War es für Dich ein versöhnlicher Abschluss beim SCH?

Es waren fünf ereignisreiche Jahre in Herford. Im ersten Jahr der Aufstieg in die Westfalenliga, in den Jahren zwei und drei als Spieler und im vierten Jahr als Co-Trainer immer oben mitgespielt und im letzten Jahr nach langem Kampf noch die Klasse gehalten. Insgesamt war es dann natürlich ein versöhnlicher Abschied. Ich bin dem SC Herford, vor allem Hansi Menke, sehr dankbar, dass mir schon im Jungen Alter von 27 Jahren die Möglichkeit als B-Lizenzinhaber gegeben wurde, als Co-Trainer in das Westfalenligateam aufzurücken.

Es zeigt vor allem Größe, dass der Verein mir zu keiner Zeit Steine in den Weg gelegt hat, als sie von meinem Wechselwunsch gen Heimat erfahren haben. Insgesamt bleibt mir einfach nur „Danke“ zu sagen. „Danke“ für fünf tolle Jahre, die mich nicht nur sportlich, sondern auch menschlich haben reifen lassen. „Danke“, dass ich viele tolle Menschen kennenlernen durfte. „Danke“ SC Herford und „Danke“ Hansi Menke!

Du hast lange nicht spielen können, bist viele Monate mit einer Knieverletzung ausgefallen. Wie fit würdest Du dich momentan selbst einschätzen?

Wie fit ich tatsächlich bin, wird sich erst im Laufe der Vorbereitung zeigen. Die Grundlage dafür habe ich jedenfalls geschaffen. Neben den vier Einheiten mit dem SC Herford, habe ich die verbliebenen drei Wochentage im  Sportwerk Verl geschwitzt. In der Sommerpause waren es dort dann bis zu sechs Einheiten wöchentlich, wobei ich zwei bis drei Mal in der Woche in den „Genuss“ des persönlichen Trainings mit dem Inhaber Marcel König kommen durfte. Es war großartig zu spüren, wie sehr das ganze Team um Hanna und Marcel König daran interessiert war, mich wieder fit zu bekommen. Dennoch bleibt festzuhalten, dass die Knieproblematik jederzeit wieder auftreten kann.

Dein Blick, das merkt man seit der ersten Minute in Rietberg, geht aber nicht mehr zurück sondern nur noch nach vorne. Welche Ziele setzt Du Dir?

Mein persönliches Ziel ist ehrlich gesagt eines, was man nicht vollends beeinflussen kann: die Gesundheit. Ist diese gegeben, kommt alles Weitere von ganz allein. Ich möchte mit den Jungs einfach auf dem Fußballplatz stehen und diesen unglaublich erfüllenden Sport leidenschaftlich ausüben. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Im ersten Training beim Saisonauftakt hat man schnell gemerkt, dass du versucht hast, die jungen Spieler zu führen, ihnen Anweisungen zu geben. Siehst Du das auch als Hauptaufgabe für erfahrene Spiele wie dich?

Meine Aufgabe ist es, die Defensive zu stabilisieren. Dazu gehört eine mannschaftliche Ordnung. Um diese herzustellen, bedarf es einer ständigen und verständlichen Kommunikation zwischen den Mannschaftsteilen. Das muss man trainieren und daher ist es die Pflicht eines Innenverteidigers, seinen Vorder- und Nebenleuten Anweisungen zu geben. Die Tatsache, dass ich über ein wenig mehr Erfahrung als der ein oder andere verfüge, vereinfacht das ganze natürlich.

Wie sehr hilft es Dir dabei, dass Du während Deiner Verletzungszeit als Co-Trainer in Herford fungiert hast?

Enorm! Man lernt einen ganz anderen Blickwinkel kennen, zum einen auf das Spiel, zum anderen aber auch auf die Spieler. Die Fähigkeit, gewisse Hebel in Bewegung zu setzen, damit ein Spieler eine bestimmte Vorgabe präzise umsetzt, wird feinfühliger. Man bekommt ein besseres Gespür dafür, wie man die verschiedenen Charaktere spezifisch anspricht. Das alles erleichtert es mir jetzt natürlich, meine Mitspieler mit etwaigen Anweisungen auch wirklich zu erreichen.

Apropos Trainer: Timo Hillebrenner und Max Heinrich sind nur unwesentlich älter als Du. Ist das ein Vor- oder ein Nachteil?

Ach, das Alter ist komplett irrelevant. Wenn ich den geringen Altersunterschied als Nachteil ansehen würde, dann hätte ich ja auch nie die Offerte des Co-Traineramtes beim SC Herford annehmen dürfen. Die Qualität eines Trainers ist ausschlaggebend und da mache ich mir bei den beiden überhaupt keine Sorgen: Max Heinrich kenne ich ja schon seit Jahren und durfte auch bereits die ein oder andere Trainerfortbildung mit ihm genießen. Timo Hillebrenner macht einen sehr aufgeräumten Eindruck, hat eine klare Ansprache und unsere gemeinsamen Gespräche lassen mich positiv in die Zukunft blicken.

Zum Abschluss: Einige Einheiten liegen jetzt schon hinter Dir. Welchen Eindruck hast Du von der Mannschaft und vom gesamten Viktoria-Umfeld?

Der erste Eindruck ist komplett positiv. Die Mannschaft scheint eine recht homogene Truppe zu sein, die richtig Lust auf die anstehende Saison hat, sich auf aber auch neben dem Platz sehr gut versteht. Der Gesamtverein ist nach den ersten Eindrücken höchstprofessionell geführt, breit aufgestellt und macht Lust auf mehr! In Rietberg kann man sich wohlfühlen!

Spielbetrieb

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