Am ersten Spieltag der laufenden Saison 2014/2015 spielte die Erste Mannschaft von Viktoria Rietberg den Gegner SC Bielefeld 70 Minuten an die Wand, gab die 1:0-Führung in der Nachspielzeit aber noch aus der Hand. Genau diese Partie ist ein absolutes Sinnbild der kompletten Hinserie, in der Licht und Schatten zu oft wechselten. In der Winterpause hat es darüber hinaus einige personelle Änderungen gegeben.
Bis zum elften Spieltag war die Mannschaft von Trainer Tim Brinkmann und dessen Co Dirk Siemann einziger Kontrahent von Spitzenreiter VFB Schloß Holte. Doch im direkten Duell gab die Mannschaft eine 1:0-Führung aus der Hand, verlor am Ende unglücklich mit 1:2 und startete damit eine kleine Negativ-Serie. „Wir sind fast immer gut gestartet, haben hinten raus aber manchmal den Faden verloren und sind in alte Muster zurückgefallen“, sah Coach Brinkmann mehrere dieser Partien.
Dennoch kann Brinkmann mit seiner ersten Saisonhälfte als Trainer zufrieden sein. Schließlich steht die Viktoria auf einem ordentlichen fünften Rang, sieben Zähler hinter der Tabellenspitze und vier hinter Rang zwei. Außerdem ist seine Handschrift deutlich zu erkennen: Die Mannschaft spielt mehr auf Ballbesitz und versucht in jeder Phase Ruhe zu bewahren. „Was die Mannschaft mittlerweile gut macht, dass sie versucht, geordnet Fußball zu spielen“, so Brinkmann über die Entwicklung seiner Jungs.
Trotz der spielerisch tollen Entwicklung, sieht der Coach auch Verbesserungspotenzial. „Wir haben in der Liga die defensive Konstanz verloren und viel zu viele Gegentore kassiert. Das wird sich in der Rückrunde wieder ändern“, will der Trainer in der Winterpause an den passenden Stellschrauben drehen. Innerhalb der Mannschaft habe es verschiedene Extreme gegeben – Brinkmann: „Manche Spieler haben mich positiv überrascht, andere sowohl sportlich als auch menschlich sehr enttäuscht“.
Daher hat es in der Winterpause auch einige Änderungen gegeben. Lukas Ottemeier (RW Mastholte), Selcuk Sama (TuS Friedrichsdorf) und Thomas Duhme (SV Spexard) verabschiedeten sich zu anderen Vereinen. Nicht nur sportlich, sondern vor allem auch menschlich ist aber wohl der Abgang von Linksverteidiger Denis Molliqaj am schwierigsten zu verkraften. „Molli ist beruflich in den Süden gezogen. Das ist sehr, sehr schade – in allen Bereichen“, zeigte sich Obmann Ralf Peterhanwahr aber mehr als verständlich über die Entscheidung des Verteidigers.
Dementsprechend reagierte man zum Jahreswechsel und holte zwei externe Akteure an die Berglage: Mit Deniz Eren (Foto links) wechselt ein Rietberger Jung zurück zur Viktoria. Der 19-jährige Offensiv-Allrounder kickte bis zur D-Jugend in Rietberg, ehe er die Jugendmannschaften des FC Gütersloh durchlief. Nach einer Halb-Saison im Oberliga-Team der Heidewald-Elf, spielte er zuletzt beim Landesligist SV Avenwedde, wohnt aber bis heute in Rietberg und passt somit bestens ins Konzept. Ebenfalls aus Avenwedde stößt Kevin Böhler (Foto rechts) zum Brinkmann-Team, der die Offensive weiter verstärken soll.
Neben den beiden externen Neuzugängen, entschied man sich, vier Nachwuchs-Kräften das Vertrauen zu schenken. So stoßen ab sofort die A-Jugendlichen Rene Kottenstette (TW), Jan Peterhanwahr (Abwehr), sowie die beiden Offensiven Dennis Berfelde und Marcel Rohde zum Bezirksliga-Kader.
„Die Integration junger Spieler hat in den vergangenen Jahren Früchte getragen – daher setzen wir den Weg uneingeschränkt fort“, so die sportliche Führung der Viktoria.
Am Dienstag startet die Mannschaft in die Rückrunden-Vorbereitung. Dann wird man mehrere Wochen hart daran arbeiten, dass die Mannschaft perfekt auf die Rückrunde vorbereitet ist. Am Sonntag, den 15. März startet man dann mit der Heimpartie gegen Kellerkind SW Marienfeld in die zweite Saisonhälfte, in der man ganz schnell den Abstand nach unten vergrößern will, um nicht doch noch in den Abstiegskampf zu rutschen – der Blick soll daher lieber nach oben gehen!