„Fühle mich gut bei der Entscheidung pro Rietberg“

18. Juni 2014

Mit über 400 Liga-Spielen in den verschiedenen Spielklassen, wuchs Tim Brinkmann in seinen insgesamt 14 Jahren beim FC Gütersloh 2000 nicht nur zu einem absoluten Publikumsliebling, sondern auch zu einem Vorbild. Kaum ein höherklassiger Fußballer kann von sich behaupten, so lange bei ein und dem selben Verein tätig gewesen zu sein. Nach der gerade erst abgeschlossenen Saison 2013/2014 sucht der 35-jährige allerdings eine neue Herausforderung und wechselt als Trainer zu unserer Viktoria. Die Schuhe wird er dabei aber nur noch in einem einzelnen Spiel schnüren.

Etwas mehr als eineinhalb Jahre sind nun vergangen, seit dem der damalige Trainer Ralf Brake und Viktoria Rietberg getrennte Wege gingen. Seit dem lag die sportliche Verantwortung der Ersten Mannschaft bei Spielertrainer Max Heinrich und dem sportlichen Leiter Wolla Grübel. Zur neuen Saison wird mit Tim Brinkmann wieder ein hauptamtlicher Trainer das Ruder des Bezirksligisten in der Hand halten.

„Für mich persönlich ist es natürlich ein Ziel, im Trainer-Alltag Fuß zu fassen“, will Tim Brinkmann vor allem viele Dinge umsetzen, die er als Spieler vermisst habe. Sportlich will er sich dabei an das halten, was ihm die vielen Trainer in den Jahren als Spieler mitgegeben haben. „Es wird spannend sein zu sehen, ob ich alles so durchführen kann und werde, wie ich es mir zur Zeit vorstelle.“

Brinkmann will die Messlatte zu Beginn nicht zu hoch legen

Große sportliche Ziele will sich Tim Brinkmann, der im normalen Leben als Physiotherapeut arbeitet, für seine erste Trainer-Saison mit Viktoria Rietberg in der Bezirksliga noch nicht setzen. „Warten wir erstmal die ersten Spiele ab. Dann setzen wir uns eine bestimmte Tabellen-Region als Ziel“, backt der bekennende HSV-Fan vorab kleine Brötchen. In den Spielen, die er bislang von seiner neuen Mannschaften sehen konnte, wurde ihm „ordentlicher Bezirksliga-Fußball“ gezeigt. „Ich glaube, dass in der Truppe einiges drin steckt, das durch die gegebenen Umstände noch nicht richtig heraus gekitzelt werden konnte“, spricht er die lange Zeit ohne „richtigen“ Trainer an.

Max Heinrich kniet als Trainer am Spielfeldrand vs. TuS Ost BielefeldMit dieser Formulierung will er seinen ehemaligen Mannschaftskollegen und heutigen guten Freund Max Heinrich, sowie Wolla Grübel keineswegs untergraben oder ihnen den Fußball-Verstand absprechen. „Es ist aber ohne einen Trainer, der das Sagen hat, nur sehr schwierig eine saubere Hierarchie hinzubekommen“, bewertet der Neu-Coach die Konstellation mit einem Spielertrainer als weniger optimal. Max Heinrich habe zwar dank seiner sportlich erfolgreichen Vergangenheit ein fachlich sehr gutes Level, doch es sei dann problematisch, wenn man gleichzeitig auch als Spieler auf dem Platz stehe.

„Habe in Gütersloh viele tolle Menschen kennen gelernt“

Durch neue Strukturen (Trainer, Co-Trainer, Kapitän, Mannschaftsrat, Mannschaft) will der Physiotherapeut der Viktoria einen weiteren Aufschwung verpassen. Seinen langjährigen Verein FC Gütersloh wird er dabei aber kaum komplett aus den Augen verlieren können. „Die letzten Tage vor meinem letzten Spiel waren schon sehr aufreibend. Der Abschied war sehr traurig – zum einen weil es mich als Essener Junge nach OWL gebracht hat und zum anderen wegen der Menschen, die ich in diesem Club kennenlernen durfte“, beschreibt Brinkmann die Zeit beim FC Gütersloh.

Tim BrinkmannNun freue er sich aber auf seine Aufgabe bei Viktoria Rietberg, die das Tauziehen um den „Ehrenspielführer“ des FC Gütersloh für sich entscheiden konnten. Im letzten Jahr gab es zahlreiche Anfragen für Tim Brinkmann. „Ich habe mich aber früh für Rietberg entschieden. Ausschlaggebend waren die sehr intensiven und guten Gespräche mit den Verantwortlichen. Ich fühle mich einfach gut bei der Entscheidung pro Rietberg“, ließ er sich vom Konzept der Viktoria überzeugen. Sehr positiv empfindet er vor allem die Bescheidenheit an der Berglage: „Egal welche Erfolge erzielt wurden – ein Verein kann sich nur weiter entwickeln, wenn man nicht überdreht. Und das hat der Club in den letzten Jahren sehr gut hinbekommen“, lobt er die Arbeit rund um Fußball-Obmann Ralf Peterhanwahr.

Neben den bereits angesprochenen Wolla Grübel und Max Heinrich, wird Tim Brinkmann auch mit seinen ehemaligen Weggefährten Dennis Grübel und Neuzugang Thomas Duhme zusammen arbeiten. „Es tut gut irgendwo hinzukommen, wo Du schon Leute kennst, auf die man sich verlassen kann“, werde es für ihn aber auch eine neue Herausforderung, die Jungs als Trainer zu führen und auch mal etwas härter anzupacken.

„Will montags weniger Wehwehchen haben, als meine Patienten“

Tim Brinkmann am Boden im Trikot des FC Gütersloh

Auch aufgrund der langsam älter werdenden Knochen entschied sich der neue Viktoria-Coach dafür, nicht mehr zu kicken, sondern nur noch zu trainieren. „Ich bin Physiotherapeut und ich will montags nicht mit mehr Problemen in die Praxis zu kommen, als meine Patienten“, verrät er mit einem Augenzwinkern. Für ein einziges Spiel will er die Schuhe dann aber doch noch mal anziehen: „Ich habe Maik Brockschnieder versprochen, bei einem Spiel mitzuwirken: Und zwar beim Stadtliga-Derby gegen Westerwiehe. Ich halte mein Versprechen!“, kann man sich am 16. August also schon mal auf die Partie in Westerwiehe freuen.

In drei Wochen am 12. Juli bittet Tim Brinkmann dann aber erst einmal die Mannschaft von Viktoria Rietberg zum Aufgalopp. Fünf Wochen lang wird er die Viktoria dann auf die zweite Saison in der Bezirksliga vorbereiten, um einen gelungenen Einstand als Trainer zu feiern. Es liegt daher eine interessante und für alle Beteiligten aufregende Saison vor Viktoria Rietberg – mit einem neuen Trainer, der ambitioniert und ehrgeizig zu Werke gehen wird. Herzlich Willkommen, Tim Brinkmann!

 

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