Mit gemischten Gefühlen blickt man zur Zeit auf die Tabelle der Bezirksliga, Staffel 2. Zwar liegt die Viktoria mit 13 Zählern nur fünf Punkte hinter der Tabellenspitze. Doch der Abstand zur Abstiegszone beträgt ebenfalls nur vier Punkte. In der Liga scheint jeder jeden schlagen zu können. Die kommenden Wochen sollten für unsere Viktoria nun aber Aufschluss geben, ob man nach oben oder nach unten schauen sollte.
SV Jerxen-Orbke (Tabellen-15.), Aramäer Gütersloh (18.), BV Werther (14.), TuS Friedrichsdorf (12.) – die kommenden vier Spiele bestreitet die Elf von Tim Brinkmann gegen vermeintliche Kellerkinder. Ohne Arroganz oder Überheblichkeit, sind durchaus zwölf Punkte möglich. Doch die Saison hat bislang gezeigt, dass man sich in der gesamten Liga auf nichts verlassen kann.
Tabellenführer Türk Sport Bielefeld musste im Nachholspiel unserer Viktoria die drei Punkte überlassen. Dennoch thront die Mannschaft mit 18 von 24 Zählern an der Spitze. Es wirkt paradox, wenn man sich auch den Rest der Ergebnisse der noch jungen Spielzeit anschaut. Dennoch scheint unsere Viktoria so langsam ihr Spiel gefunden zu haben. Vor allem zu Hause wurden zuletzt zwei sichere Siege gegen Stukenbrock (2:0) und just am Sonntag gegen Oerlinghausen (3:1) eingefahren.
Doch auswärts haperte es noch an Ideen und Durchschlagskraft. Mit 17:12 Toren hat man dennoch ein insgesamt ordentliches Torverhältnis, auch wenn man es am Sonntag noch nach oben hätte schrauben können. „Wir lassen in solchen Spielen leider noch einige gute Gelegenheiten liegen“, moniert Sportchef Wolla Grübel. Dennoch war er mit der Leistung gegen Oerlinghausen sehr zufrieden. Bis auf die letzte Viertelstunde, in der man den Gegentreffer kassierte, hatte die Mannschaft die Partie im Griff.
„Zur Pause mussten wir aber schon mit drei oder vier zu Null führen. Dann brennt gar nichts mehr an“, sagt Grübel am Tag nach dem Sieg. Dass die Mannschaft nach dem Anschlusstreffer aber nicht in alte Muster zurück fällt, sondern selbst mit dem 3:1 die Entscheidung herbeiführt, spricht für den Teamgeist der Truppe. Kann man diesen nun auch beständig mit in die Waagschale werfen, könnte es einen goldenen Oktober geben.
Mit weiteren Siegen würde man sich eher Richtung Spitzengruppe einpendeln und könnte sich gleichzeitig Luft nach unten verschaffen. Doch die Aufgaben werden kein Selbstläufer. Jerxen-Orbke fertigte am Sonntag Aramäer Gütersloh mit 8:2 ab. Aramäer selbst wird alles daran geben, wieder bessere Ergebnisse abzuliefern. Und Werther und „Tippe“ sind zuletzt immer wieder für Überraschungen gut. Sollte man allerdings die spielerischen Elemente vom Oerlinghausen-Spiel mitnehmen, ist in allen Partien alles möglich.